Norddeich, 19. Januar 2021. Vier Wochen dauerte die Revision, die jährlich im Ocean Wave durchgeführt wird und Ende des letzten Jahres bereits abgeschlossen wurde. Auch die aufwendigen Umbauarbeiten, die für den Einbau der Meerwasserwanne notwendig sind, konnten nahezu abgeschlossen werden. Coronabedingt bleiben das Wellen- und Erlebnisbad sowie die Sauna leider weiterhin geschlossen.
Seit Eröffnung des Wellen- und Erlebnisbades im Jahr 2003 wird jährlich eine umfangreiche Revision durchgeführt, bei der es sich um eine Generalüberholung der technischen Einrichtungen, Badeanlagen und Saunen handelt. „Wir möchten unseren Gästen ein besonders erholsames Bade- und Saunaerlebnis bieten, damit sie ihren Aufenthalt bei uns durchweg genießen können. Die Revision ist dabei ein wichtiger Bestandteil“, sagt Vollmar Constapel, Leiter Bäder der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Norden GmbH.
Vielfältige Kontrollen, Reparaturen und Erneuerungen
„Im Großen und Ganzen war die Revision weniger aufwendig, als in den vergangenen Jahren“, stellt Constapel fest. Das sei auf die lange Schließzeit, die sich durch den Lockdown ergeben habe, das coronabedingt eingeschränkte Serviceangebot und die begrenzte Anzahl erlaubter Badegäste zurückzuführen. Dadurch war die Menge an Aerosolen, den feinen Meerwassertröpfchen, stark reduziert, wodurch es zu weniger Ablagerungen an den Oberflächen gekommen ist. Gleichwohl bedeuten weniger Badegäste auch weniger Rückstände in den Filteranlagen, wodurch sich ebenfalls in diesem Bereich der Arbeitsaufwand verringert hat. Da nur eine begrenzte Gästeanzahl vor Ort war, waren die Fliesen auch einer geringeren Belastung ausgesetzt. Deshalb mussten im Beckenumgang nur wenige davon ausgetauscht werden.
„Trotzdem gab es natürlich viel zu erledigen: Die Filter für das Beckenwasser müssen selbstverständlich jährlich geleert und kontrolliert werden. Außerdem müssen die Becken auf Schäden überprüft und gereinigt werden – genauso wie die unterirdischen Speicherbecken, Absperreinrichtungen, die Elektrolyse-Anlage zur Chlorerzeugung sowie die wasserführenden Leitungen“, führt Constapel aus. „Außerdem haben wir durch das Meerwasser einen höheren Arbeitsaufwand, als wenn die Becken mit Süßwasser gefüllt wären“, erklärt Constapel. Demzufolge mussten beispielsweise die entstandenen Salzablagerungen aus den Kanälen der Lüftungsanlagen entfernt werden. Um die Arbeiten überhaut ausführen zu können, wurden wie üblich alle Becken geleert, inklusive einer Filterung des Wassers, so dass es chlorfrei wieder zurück ins Meer geführt werden konnte. Insgesamt handelte es sich wieder um 1.500 Kubikmeter beziehungsweise 1.500.000 Liter Seewasser. Am Ende der Revision wurden das große Wellenbecken und das Erlebnisbecken mit Außenschwimmkanal wieder mit frischem Meerwasser befüllt – allein beim Wellenbecken dauert dies mehrere Tage. Um Energie im derzeitigen Lockdown einzusparen, wurden nicht alle Becken sogleich mit Wasser befüllt und auch die Wassertemperatur der beiden großen Becken wurde anstatt auf die üblichen 30 Grad Celsius übergangsweise auf 20 Grad Celsius eingestellt. Zur Generalüberholung gehört auch die Überprüfung der 101 Meter langen Leuchtturm-Rutsche, die erneut vom TÜV abgenommen wurde. „Und damit das Ocean Wave auch farblich wieder erfrischt, wurden überall im Gebäude kleinere Malerarbeiten ausgeführt“, ergänzt Constapel. Wie jedes Jahr ist auch das Schlammbecken für das Filterwasser, in dem übrigbleibt, was nicht gefiltert werden kann, entleert und als Sondermüll im Rahmen der Revision fachmännisch entsorgt worden. Und nach fast vier Wochen Handwerksarbeiten – in denen die Mitarbeiter des Bades sowie Maurer, Fliesenleger, Elektriker und Maler externer Dienstleister vor Ort waren – hat die gründliche Reinigung mehrere Tage in Anspruch genommen.
Umbaumaßnahmen für Meerwasserwanne
Im Zuge der Revision wurde auch mit den Arbeiten für den Einbau der neuen Meerwasserwanne für therapeutische Badeanwendungen begonnen, die für die Re-Zertifizierung Norden-Norddeichs als Nordseeheilbad erforderlich ist. Die Vorbereitungen sind weitestgehend abgeschlossen: „Die Umbaumaßnahmen waren eine große Herausforderung, da sich die notwendigen Bauarbeiten über zwei Stockwerke erstreckten“, sagt Constapel. Zur Vorbereitung wurde einer der Solarien-Räume umfangreich umgebaut und mit allen erforderlichen Neuinstallationen, wie Filter-, Wasseraufbereitungs- und Entkeimungsanlagen, die sich im Keller des Ocean Waves befinden, verbunden. Im Kassenbereich des Ocean Waves mussten Teile der Decke temporär entfernt werden, um die erforderlichen Leitungen für die Meerwasserwanne zu verlegen; inzwischen ist die Decke wiederhergestellt. Aktuell werden noch Maler-, Elektro- und Installationsarbeiten ausgeführt, danach soll der Einbau der Wanne erfolgen. Wie für das gesamte Bad, wird das Meerwasser direkt vor Ort aus dem Wattenmeer an der Norddeicher Küste gewonnen. Als Heilmittel wird es für die Wanne aber noch aufwendiger gereinigt und überdies keimfrei aufbereitet. Nach der Fertigstellung können Selbstzahler dann in Einzeltherapie heilende Bäder in absolut reinem und angenehm warmen Meerwasser, ohne jegliche Zusätze, nehmen.
Bildergalerie auf Website – Ocean Wave weiterhin geschlossen
Die unterschiedlichen Maßnahmen der Generalüberholung im Bade- und Saunadeck sowie die Vorbereitungen für die Meerwasserwanne wurden, wie bereits im vorherigen Jahr, auf der Website www.norddeich.de/revision durch eine informative Bildergalerie begleitet. In den vergangenen Jahren wurde zudem eine kostenlose öffentliche Führung während der Schließung angeboten, die Interessierten einen Einblick in die Technik des Bades gab. Coronabedingt war dies bei der vergangenen Revision leider nicht möglich. Aus selbigen Grund muss das Wellen- und Erlebnisbad inklusive Saunabereich leider auch weiterhin geschlossen bleiben. „Trotz der schwiegen Situation blicken wir optimistisch in die Zukunft: Wir sind betriebsbereit und sobald wir die Information erhalten, dass wir das Ocean Wave wieder öffnen dürfen, können wir innerhalb weniger Tage alles in die Wege leiten und dann endlich wieder Gäste begrüßen, die wir derzeit schmerzlich vermissen“, so Constapel weiter.
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