Leer, 02.09.2021 Positiv fällt das Fazit der Touristiker auf der Ostfriesischen Halbinsel für die Sommerferien aus. Dies hat eine Stimmungsumfrage in den Ferienorten durch die Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG) ergeben. „Die Nachfrage in den Sommerferien zeigte sich sehr erfreulich und das galt für die Inseln, die Küste und das Binnenland gleichermaßen. Teilweise waren die Orte bis auf das letzte Bett ausgebucht,“ so Geschäftsführerin der OTG Imke Wemken. „Nach der langen coronabedingten Durststrecke sorgten die Zuwächse im Sommer zumindest wieder für etwas Aufatmen in der Branche, auch wenn noch lange nicht von einer Entspannung der Situation die Rede sein kann“.
Überwiegend zeigten die Urlauber Verständnis für die Auflagen, so das mehrheitliche Resümee. Grundsätzlich beobachteten die Touristiker eine weitere Zunahme an kurzfristigen Buchungen. Dieser Trend hat sich durch die Corona-Pandemie nochmals verstärkt. Dagegen fiel die Aufenthaltsdauer teilweise sogar überdurchschnittlich lang aus. Insbesondere autarke Unterkunftsformen wie Camping sowie Ferienwohnungen und Ferienhäuser waren in den letzten Wochen stark nachgefragt. Zudem erfreuten sich Aktivitäten in der freien Natur wie Radfahren und Wattwanderungen großer Beliebtheit. Auch kleinere Veranstaltungen im Freien wurden gut angenommen. Zudem wurden Veränderungen bei der Gästeklientel in Bezug auf Herkunft und Altersstruktur registriert.
Erfreulich: Sowohl bei den Ankünften und Übernachtungen als auch beim Tagestourismus lag die Nachfrage sogar über dem Niveau des letztens „Normalsommers“ 2019. Einzig in der Gastronomie zeigte sich das Bild etwas differenzierter. „Die Betriebe tun alles dafür, um ihren Gästen einen sicheren Aufenthalt zu ermöglichen. Zu einem Problem wird aber zunehmend die dünne Personaldecke, da viele Mitarbeiter im Tourismus in der Phase des Lockdowns in andere Branchen abgewandert sind“, so Wemken.
„Trotz der guten Nachfrage in den letzten Wochen ist die Branche noch nicht über den Berg,“ erklärt Matthias Groote, Landrat des Landkreises Leer und gleichzeitig Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der OTG. „Es wird noch einige Zeit dauern, bis sich der Tourismus von den Verlusten im Jahr 2020 und in diesem Frühjahr erholt hat.“ Allein für das vergangene Jahr beziffert eine Untersuchung der dwif-Consulting GmbH die Umsatzeinbußen auf 1,1 Milliarden Euro auf der ostfriesischen Halbinsel. Um die wirtschaftliche Bedeutung der Tourismusbranche für die Region zu unterstreichen, verweist Matthias Groote auf einen jährlichen Bruttoumsatz in Höhe von 3,2 Milliarden Euro (2019). Der Tourismus sei dabei eine klassische Querschnittsbranche. Es gebe kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom Tourismus profitiere. Zudem könnten Arbeitsplätze im Tourismus nicht woanders hin verlagert werden, so Groote.
Hoffungsvoll blicken die Touristiker zumindest auf die kommenden Wochen. So liegen die Vorbuchungsraten für September und die Herbstferien zum Teil bereits über dem Niveau des Normaljahres 2019. Auch für 2022 gehen bereits laufend Buchungen ein, so die Touristiker. Die Branche profitiert davon, dass viele Menschen ihren Urlaub im eigenen Land verbringen möchten und sich derzeit noch Zurückhaltung in Bezug auf Auslandsreisen zeigt.
Über die Ostfriesland Tourismus GmbH
Seit 2005 bewirbt die OTG die gesamte ostfriesische Halbinsel bestehend aus den Landkreisen Ammerland, Aurich, Friesland, Leer und Wittmund sowie den kreisfreien Städten Emden und Wilhelmshaven. Die Angebotsvielfalt der touristischen Leistungsträger und der rund 50 angeschlossenen Ferienorten mit Inseln, Küsten und maritim geprägtem Binnenland wird durch die OTG gebündelt überregional präsentiert.