Eine gemütliche Teetied mit Kluntje und Wulkje gehört zu einem waschechten Ostfriesland-Tag einfach dazu. In Ostfrieslands Teestuben können Sie ganz traditionell und stilecht eine Teezeremonie geniessen. 2016 stellte die Deutsche UNESCO-Kommission die „Ostfriesische Teekultur“ sogar in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes ein.
Wer schon einmal eine echte ostfriesische Teezeremonie erleben durfte, kennt das charakteristische Teeservice mit der „Ostfriesischen Rose“. Das Reise-Magazin "Teetied" hat sich im Interview mit Celia Hübl, Leiterin des Bünting Teemuseums in Leer, auf die Spuren des in Ostfriesland weit verbreiteten Porzellan-Dekors begeben.
Seit 2021 ist es offiziell und beurkundet. Ostfriesinnen und Ostfriesen sind Weltmeister im Teetrinken. Was sie immer wussten, hat das RID | REKORD-INSTITUT für DEUTSCHLAND für die Region bestätigt.
Tee wird in Ostfriesland nicht einfach nur getrunken, sondern er wird nach allen Regeln der ostfriesischen Kunst zeremoniert. Bei einer echten Teezeremonie wird zunächst ein großes Stück Kluntje (Kandis) in die Tasse gegeben.
Erst wenn alle Tassen mit Kluntje bestückt wurden, wird der Tee nach mindestens fünfminütiger Ziehzeit langsam eingegossen. Das Knacken des Kandis zeigt an, dass der Tee heiß genug war.
Im Anschluss daran wird die Sahne mit einer winzigen Kelle am Innenrand der Tasse aufgetragen und zwar gegen den Uhrzeigersinn. Nur so kann man wirklich die Zeit anhalten. Echte ostfriesische Gemütlichkeit heißt an dieser Stelle, einen Moment innehalten und dem Geschehen in der Tasse seine volle Aufmerksamkeit schenken.
Durch die Sahne ergibt sich die berühmte und faszinierende “Wulkje” (Sahnewölkchen). Der Gastgeber schenkt sich immer die erste Tasse ein. Schließlich muss er prüfen, ob der Tee auch wirklich gelungen ist. Dann dürfen auch die Gäste den Tee genießen. Drei Tassen Tee sind "Ostfriesenrecht". Beim Trinken ist Schlürfen erlaubt. Der Tee wird auch nicht umgerührt, sondern man schlürft sich durch die drei Schichten des Tees: erst die Sahne, dann der bittere Tee und schließlich der zuckersüße Kandis.
Auch der Löffel hat bei der Teezeremonie eine besondere Bedeutung. Er ist nicht zum Umrühren gedacht. Er zeigt dem Gastgeber an, dass kein weiterer Tee gewünscht wird. Wer also nach der dritten Tasse nicht den Löffel in die Tasse gestellt hat, bekommt unaufgefordert immer wieder Tee nachgeschenkt.
In den Teestuben können Sie in ostfriesischer Gemütlichkeit
ganz traditionell Ihre Teetied genießen.
Im Bünting Teemuseum in Leer erfahren Sie alles über die Geschichte des Traditionsunternehmens und den Tee. Das Museum in der historischen Altstadt lädt natürlich auch auf ein Tässchen des ostfriesischen Nationalgetränks ein. Immer dienstags findet eine Teestunde statt. Neben den Museumsbesuch sollte man unbedingt noch Zeit für die wunderschöne Alstadt und den Museumshafen in Leer einplanen.
Bünting Teemuseum in Leer
Im ostfriesischen Teemuseum in Norden erfahren Sie alles zu den größten Herstellern original ostfriesischen Tees. Und natürlich gibt es auch eine Kostprobe.
Ostfriesisches Teemuseum in Norden
ostfriesen.tv zeigt Ihnen eine typische Teezeremonie.
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